"j": start of construction 1975, finished 1976 … and still running

liebes Tagebuch

Nicht viel los dieser Tage. Es sind knapp drei Wochen und etwa 2.500 km bis nach Punta Arenas. Ein Katzensprung. Die Route und die Zwischenstops stehen fest, also habe ich Zeit. Ich bleibe eine weitere Nacht in Pucón.

25.11., 26.11.
Heute wollte ich eigentlich abreisen. Aber manchmal sorgen andere Kreaturen dafür, dass mir auf meiner Reise nicht fad wird. Ich kontrolliere täglich in der Früh mein Bankkonto. Zurecht, wie sich heute zeigt. Irgendwo auf meiner Reise hat man meine Bankomatkarte kopiert und am Wochenende in der Dominikanischen Republik umgerechnet 750 EUR abgehoben. Dumm sind die Gauner ja auch nicht. Geld, dass am Wochenende abgehoben wird, ist erst am Montag auf dem Konto sichtbar. Also Karte sperren lassen und mit der Bank kommunizieren.

Am nächsten Morgen erhalte ich die positive Nachricht, dass ich mein Geld mit ziemlicher Sicherheit wieder zurück bekomme. Da es ein Skimming Fall ist, ich in Chile und noch immer im Besitz meiner Bankomatkarte bin und das Geld in der Dominikanischen Republik abgehoben wurde, ist das über die Bankomatkartengesellschaft versichert. Ich bleibe somit nur auf der Gebühr für die Kartensperre sitzen. In etwa drei Wochen werde ich es wissen.

Ich weiß nicht wo ich langfahre, aber die Gegend ist schön. Am Straßenrand stehen immer wieder Schilder mit „Ruta de siete Lagos“. Mir wird klar, warum die ganzen Europäer in diese Gegend gezogen sind. Weil es hier aussieht wie bei uns und auch das Klima relativ ähnlich ist. Viele deutsche Straßennamen, „Zimmer frei“, „Cafe y Kuchen“ gibt es alle paar km und in manchen Restaurants liegen deutsche Speisekarten auf. Etwa drei Stunden später komme ich in Valdivia an.

27.11., 28.11.
Valdivia liegt nicht direkt am Meer, sondern ein paar Kilometer Inlands dort wo die Flüsse Río Calle Calle und Río Cau Cau zusammenkommen. Es gibt einen täglichen Fischmarkt an der Wasserfront, wo man den Fischern bei der Arbeit zusehen kann.

An der Wasserfront liegen auch Mähnenrobben – auch Südamerikanische Seelöwen genannt – in der Sonne. Lt. Wikipedia werden die Tiere 2 1/2 Meter groß und etwas 300 kg schwer. Yup, das kann ich bestätigen. Sie sind ziemlich beindruckend und ständig am streiten. Zahm wirken sie nur, wenn die großen Tiere im Fischmarkt direkt hinter den Arbeitern sitzen und ihnen die Fischköpfe direkt ins Maul geschmissen werden. Was sonst an Resten überbleibt wird von Möwen, Geiern und anderen Seevögeln bearbeitet.

Es gibt ein Irish Pub in der Stadt. Hurra!

Ich arbeite. Ernsthaft, ich arbeite tatsächlich für ungefähr zwei Stunden. Der Router – für Laien, das ist ein Gerät über das man sich mit Mobiltelefon, Tablet oder Laptop ins Internet verbinden kann – im zweiten Stock des Hostels funktioniert nicht. Ich löse das Problem und erhalte eine freie Nacht.

 

29.11.
Gestern gab es im Hostel BBQ, Argentinian Style, auf Holzfeuer. Der Abend war lang, es gab viel Fleisch und viel Wein. Ich bin zwar zeitig auf, aber an eine Abreise ist nicht zu denken. Und die Entfernung von 350km inkl. Grenzübertritt ist mir zu weit, um sich erst Mittags auf den Weg zu machen. Nach dem Frühstück geht es für ein paar Stunden zurück ins Bett.

Es ist zwar äußerst gemütlich hier im Hostel, aber hoffentlich schaffe ich es morgen weg von hier. Argentinien würde auf dem Plan stehen.

Danke fürs Lesen, Jürgen.

Fotos Album Flickr


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